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Es gibt auch ein anderes Israel

Hans Lebrecht im Gespräch

Hans Lebrecht kann seinen Frieden nicht machen damit, daß Palästinenser in Israel Bürger zweiter Klasse sind und ihnen das Recht auf einen eigenen Staat vorenthalten wird. "Das konnte ich nicht, das ging nicht bei mir rein. Nicht in den Kopf und nicht ins Herz. Unter Rassenhass habe ich ja in Deutschland genug gelitten." Seit 65 Jahren lebt Hans Lebrecht in Israel, nachdem er – Jude und Mitglied des antifaschistischen Widerstands – vor den Nazis fliehen mußte. Er kam nicht als Zionist, aber er ist geblieben und hat den Staat Israel zu seiner zweiten Heimat gemacht. "Früher war ich mal ein guter Deutscher, und jetzt bin ich ein guter Israeli, weil ich das Gute für mein Land suche."

Seit mehr als sechs Jahrzehnten kämpft Hans Lebrecht für Aussöhnung und einen gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. Zu einem Zeitpunkt, als derartige Aktivitäten noch als Hochverrat galten und die Existenz des palästinensischen Volkes schlichtweg geleugnet wurde, legte er sich mit Anderen vor israelische Traktoren, um gegen die Beschlagnahmung palästinensischer Böden zu protestieren. Querdenker ist er bis heute geblieben und er spart nicht mit Kritik am eigenen Land. Er ist überzeugt:

"Es wird nicht anders gehen, es müssen zwei Staaten sein. Und solange das nicht sein wird, wird es keinen Frieden geben."

Eine Radiosendung von Monika Nolte
SWR 2002
25 Min.
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